Was hat Filmproduktion mit Software-Entwicklung zu tun? Agile Methoden wurden für die Software-Entwicklung konzipiert. Das Entwerfen und Bauen einer Software ist durchaus vergleichbar mit dem Filmemachen. Am Anfang steht die Idee, und in einer Mischung aus Handwerk und „Magie“ entsteht aus vielen kleinen Puzzleteilchen ein Bild, das oft anders aussieht als zunächst gedacht – und im Idealfall dennoch dem entspricht, was man sich zu Beginn vorgestellt hatte.

Wo liegen die Unterschiede?

Es gibt nämlich gravierende: Der klassische Programmierer, so lautet das Klischee, ist ein genialer Einzelgänger. Unter dicken Kopfhörern schreibt er nächtelang einsam seinen Code. Dass diese „Code-Monkeys“ in einem Team gemeinsam an einem Stück Software arbeiten sollten, war ein unerhörter Kulturbruch.

Filmemacher dagegen sind es gewohnt, in Teams zu arbeiten. In der Software-Welt ist agile Entwicklung heute selbstverständlich und führt zu messbar besseren Ergebnissen. Höchste Zeit also darüber nachzudenken, wie → Scrum, Kanban & Co. beim Filmemachen eingesetzt werden können. Wir sagen, mit agiler Filmproduktion werden Filme kreativer, günstiger, erfolgreicher – einfach besser!

Wie läuft eine Filmproduktion ab?

Bisher meistens so: nach der Konzeption erfolgen Kalkulation und Drehplanung, wobei möglichst alle Unwägbarkeiten mit einfließen sollten. Erst wenn alles abgedreht und gesichtet ist, geht es in den Schnitt, oft mit weichen Knien. Denn was, wenn das Material nicht trägt? Was, wenn ein Interviewpartner nicht so gut rüberkommt wie in der Drehsituation gedacht? Oder umgekehrt: Wie soll man die schiere Masse an hervorragendem Material bändigen? Man könnte zwei Filme daraus machen, aber das ist nicht vorgesehen.

Die agile Filmproduktion arbeitet inkrementell und iterativ. Das bedeutet, ein „Produkt“, in unserem Fall der Film, wird in Einzelschritten – sogenannten Inkrementen – hergestellt, die in verschiedenen Durchgängen – zu einem Ganzen zusammengefügt und dabei kontinuierlich verbessert werden. Wie kann das an einem konkreten Beispiel aussehen? KANN wohlgemerkt, denn „agil“ bedeutet auch: ausprobieren. Oder frei nach Samuel Beckett: „Ever tried, ever failed. No matter. Try again, fail again. Fail better.“

Wie genau laufen unsere agilen Filmproduktion ab? Wir haben die Geschichten aufgeschrieben und erzählen sie dir jeweils in den bereits umgesetzten Projekten.